Stomabeutel

Bekommt jeder das, was er verdient?

Es lebt

Und wie es lebt! Naja kein Wunder, es ist ja auch ein Teil von mir. Ein umfunktionierter Bestandteil meines Körpers, der sich auf meiner rechten Bauchseite windet, als möchte er der Gefangenschaft entkommen.
Verwachsen mit der Bauchwand, gelingt es dem Stoma nicht und fast habe ich das Gefühl, einen lautstarken Protest zu hören, weil dieses Stück meines Darms nicht seiner normalen Aufgabe nachkommen kann. Dem Weitertransport und der Verwertung des Inhalts.
Gebannt beobachte ich durch das Sichtfenster des Stomabeutels den Kampf von Mount Peak und Spitting Devil.
Mount Peak, der weiterführende Teil des doppelläufigen Stomas, neigt das Haupt, als wolle er sich vor Spitting Devil verbeugen. Frustriert, weil er von seinem siamesischen Zwilling angespuckt wird, dreht er sich zur Seite und streckt sich dann, als wolle er die Beutelwand durchstoßen. Gleich darauf fällt er in sich zusammen, bildet auf dem Gipfel einen Kratersee und vielleicht … vielleicht verleibt er sich auch etwas ein, von dem, was ihm sein Zwilling gab.
Spitting Devil, obwohl am Bauch oberhalb von Mount Peak angesiedelt, lebt im Schatten seines großen Bruders. Wenn er speit wie ein Vulkan, der seine Lava loswerden will, muss sich die Masse erst einen Weg, um oder über Mount Peak bahnen, um nach unten in den Beutel zu gelangen.
Genau das wird manchmal zum Problem, weiß ich inzwischen.
Doch dazu später, jetzt spiele ich weiter den Voyeur und verfolge den Kampf von Spitting Devil.
Missmutig verzieht er sein Maul, senkt sich, als wolle er sich in den Bauch zurückziehen, scheitert und kommt zurück. Dabei versucht er etwas loszuwerden, was sich auf mickrige Reste seines Inhalts beschränkt, weil ich ihm meinen Willen aufzwinge.
Zu oft hat er mich in letzter Zeit um den Schlaf gebracht und zu nächtlichen Reinigungsaktionen gezwungen. So geht es nicht weiter und ich ändere meine Essgewohnheiten.
Entgegen der allgemeinen Empfehlungen für Stomaträger, nehme ich nicht viele kleine Mahlzeiten zu mir. Acht bis zehn Mal sollte ich etwas zu mir nehmen, wird angeraten, doch so geht das nicht bei mir.
Nachts, wenn der Rest des Körpers ruht, erwacht der Verdauungsapparat und Spitting Devil spuckt das, was nicht verwertbar ist, aus. Wie bei meinen Beobachtungen winden sich diese Teile dann in ihrem Gefängnis. Mount Peak reibt an der Beutelwand, bläht sich auf und wird zum Wellenbrecher.
Vielleicht wäre es günstiger, wenn ich eine kleine Wohlstandskugel mein Eigen nennen könnte, doch so fällt mein Bauch im Liegen eher nach innen und der untere Teil des Beutels befindet sich in höherem Terrain, als der beim Stomabereich. Dieser Umstand und Mount Peak sind dafür verantwortlich, dass die Lava von Spitting Devil sich im oberen Teil des Beutels staut.
Zornig, weil immer mehr Auswurf auf ihn drückt, arbeitet Spitting Devil umso heftiger. Er windet sich in seinem Gefängnis, drückt nach allen Seiten und löst dabei die Klebefläche des Beutels in seinem Wurzelbereich.
›Ja, so werde ich den Müll los‹, mag er triumphierend denken und schiebt weiter unter die Klebefläche.
Mein Schlaf wird unruhig ob des Kampfgetümmels. Ich spüre, wie sich Mount Peak bewegt. Wie er sein Haupt vom Abfall befreien will und gegen die Beutelwand drückt. Spitting Devil’s Eruptionen werden so heftig, dass es mich weckt.
Vorsichtig taste ich die Ränder der Klebefläche ab. Ich spüre Feuchtigkeit unter dem Beutel. Werde nervös und taste erneut die greifbare Fläche ab.
Viel scheint es nicht zu sein, oder schwitze ich dort nur?
Vorsichtig führe ich meine Finger zur Nase.
Nein es riecht nicht, ist nur Schweiß. Ein wenig beruhigt falle ich wieder in eine Art Halbschlaf.
Der Vulkan ist aber noch längst nicht zu Ruhe gekommen. Er drückt und schiebt weiter, auch unter die Klebefläche. Auch wenn ich das in diesem Moment noch nicht weiß, greife ich nervös immer öfter unter das Schlafanzugoberteil, ohne fündig zu werden.
Also gut, aufstehen und Beutel entleeren, der Schlaf ist eh gestört!
Leise, damit ich meine Frau nicht störe, schlüpfe ich in die Hausschuhe und begebe mich ins Bad. Durch das Laufen wird Spitting Devil endlich den Müll los, denn er rutscht nach unten.
Nach der Entleerung des Beutels schaue ich mir den sichtbaren Teil der Klebefläche an und alles scheint in Ordnung zu sein. Durch das verdreckte Sichtfenster kann ich aber den näheren Bereich um das Stoma nicht genau begutachten. Sehe also nicht, ob sich da etwas angelöst hat.
Soll ich den Beutel vorsichtshalber wechseln?
Besser wäre es vielleicht, doch ich entscheide mich dagegen. Zum Einen, weil ich hundemüde bin und zum Anderen, weil Spitting Devil noch lange nicht fertig ist.
Es ist eben ein schwieriges Unterfangen, den neuen Beutel ordentlich aufzubringen, wenn das Entsorgungsunternehmen mit voller Leistung zu Gange ist.
Also wieder ins Bett.
An einen erholsamen Schlaf ist jedoch nicht zu denken, weil Spitting Devil eben zwischen 01:00 Uhr und 03:00 Uhr nachts seine Leistung hochfährt.
Immer wieder schlummere ich ein wenig ein. Und dann! Ich schrecke hoch. Jetzt … jetzt fühlt es sich komisch an. Ich taste und … und greife rein in den Matsch.
Sofort bin ich hellwach. Hastig halte ich mit einer Hand den Beutel fest, damit er sich nicht gänzlich löst, und suche das Bad auf.
Bei Licht sehe ich die ganze Bescherung. Ein Drittel der oberen Klebefläche hat sich gelöst. Spitting Devil’s Entsorgungsmaterial, füllt die zum Glück jetzt verheilte Bauchnabelmulde und klebt an Bauch und Schlafanzugoberteil. Und es ist einiges, was sich da einen Weg nach außen gebahnt hat.
Erst einmal das Oberteil ausziehen, was nicht einfach wird, ohne sich weiter zu bekleckern. Vorsichtig ziehe ich es über den Kopf, kann aber nicht vermeiden, dass der rechte Arm noch etwas abbekommt.
Die obere Hälfte der Beutelklebefläche ist dabei heruntergeklappt und Spitting Devil kann Frischluft atmen. Sofort nutzt er den Freiraum und speit etwas aus.
Klatsch, auf den Fußboden, rechten Fuß und Hausschuh.
»Grrrr …«, knurre ich wütend vor mich hin.
Die Schlafanzughose muss ich auch ausziehen, denn beim Abklappen der Klebefläche hat sich auch auf die einiges verteilt.
Voller Frust möchte ich verzweifeln, doch das nützt mir nichts. Ich muss die Schweinerei in den Griff bekommen!
Müllbeutel und Reinigungsutensilien sind von Nöten. Aber erst muss ich die Hände waschen, denn an denen klebt auch etwas.
Bei den Bewegungen fühlt sich der Vulkan dazu angeregt wieder etwas von sich zu geben, was auf Waschbeckenrand und Fußboden fällt.
Verzweiflung will mich überrollen und ich muss mich zwingen, ruhig zu bleiben.
Die Hände sind sauber und ich greife nach hinten, um an die gewünschten Sachen im Regal zu kommen. Ohne dass mein Gegner etwas von sich gibt, geht das nicht ab.
Nun habe ich das nächste Problem. Ich bin ja nackt und kann den Müllbeutel nicht mit Klammern an der Schafanzughose befestigen. Also versuche ich ihn offen, auf den Deckel des Abfalleimers zu stellen.
Es gelingt! Jetzt den Stomabeutel ganz ab und da hinein, wobei ein Teil des Müllbeutels herumklappt. Wieder richten, aber der Müllbeutel ist jetzt außen auch besudelt und die Hände muss ich auch wieder waschen.
Wie reinige ich jetzt meinen Körper? Mit einem Waschlappen? Nein, ich entscheide mich für die Reinigungskompressen.
Eine nach der anderen feuchte ich unter dem laufenden Wasser an und sie wandern dann verschmutzt in den Müllbeutel. Noch einmal klappt dabei ein Teil des Müllbeutels herum. Wieder richte ich ihn und wieder sabbert der Vulkan dabei.
›Mit dem Fußboden habe ich dann noch einige Arbeit‹, stelle ich frustriert fest.
Nach einer halben Stunde habe ich es endlich geschafft, mich einigermaßen zu säubern. Trocken ist die Klebefläche auch endlich und jetzt schnell den neuen Beutel rankleben. Weil ich ja die Öffnung auf mein Stoma anpassen muss, schneide ich zum Glück immer einen Beutel auf Vorrat zurecht, was sich wieder einmal bewährt.
So einfach wird das aber nicht, weil Mount Peak offenbar die Nase voll hat und schaff auf dem Bauch liegt.
Vorsichtig schiebe ich die Klebefläche dazwischen und genau da sabbert der Spuckteufel wieder.
Etwas vom Bauch und der Klebefläche ist beschmutzt und so wird der Beutel nicht halten.
Was tun?
Ich entscheide mich dafür, den Beutel erst einmal, so gut es geht zu befestigen und mache mich anschließend ans Reinigen vom Bad und waschen vom Körper.
Danach wasche ich den Schlafanzug grob aus. Bei der letzten Aktion dieser Art hatte ich das nicht gleich gemacht und meine Frau hat sich dann mit diesen Hinterlassenschaften beschäftigt.
Ich habe mich so geschämt und das soll mir nicht wieder passieren!
Den verschmierten Müllbeutel habe ich in einen weiteren versenkt, den ich jetzt mit in das Zimmer nehme, in dem ich sonst die Beutel wechsele.
Ich mache das gerne im Liegen auf der Couch dort, weil ich da die Klebefläche schön aufmassieren kann und dann noch ein Stück ruhen, damit die Verbindung auch hält.
Schnell noch die Schüssel mit lauwarmen Wasser gefüllt und gleich zwei neue Beutel zugeschnitten. Dann hinlegen und tief durchatmen.
»Bitte lieber Vulkan, mach eine Pause«, flehe ich.
Den erst vor kurzem angebrachten Stomabeutel abgerissen – er hätte nie die restliche Nacht überstanden – und wieder alles sauber gemacht. Trocken reiben und … Spitting Devil hat mein Flehen erhört. Er hält Ruhe.
Noch jedenfalls, also zügig den neuen Beutel aufgebracht und kaum ist es geschehen, sabbert das Teil wieder.
Doch der Beutel klebt und ich kann sogar noch die Außenränder feststreichen.
Nun noch zehn bis fünfzehn Minuten warten, bis ich den Rest aufräume und wieder ins Bett wechsele.
Ich halte nur zehn Minuten aus, denn ich bin ja immer noch nackt und beginne zu frieren. Hatte ich doch keinen neuen Schlafanzug griffbereit und gehe deshalb auch so ins Schafzimmer.
Dort muss ich Licht anmachen, um frische Kleidung aus meinem Schrank zu entnehmen. Das geschieht ungern, denn ich fürchte den Schlaf meiner Frau zu stören, doch sie erwacht nicht.
Ihren gesegneten Schlaf möchte ich haben, da würde manches anders laufen bei mir.
Endlich, nach etwa eineinhalb Stunden, liege ich wieder im Bett. Das Licht ist aus, doch Ruhe finde ich nicht. Die Füße sind kalt und Spitting Devil hat seine Schicht noch nicht beendet.
Obwohl ich einen frischen Beutel dran habe, hält mich die Angst vor einem weiteren Unfall dieser Art auf Trab. Immer wieder wandern meine Hände zum Bauch und tasten die Beutelränder ab.
So bringt das einfach nichts und ich stehe wieder auf, schnappe mir ein paar Wollsocken und verziehe mich ins Wohnzimmer. Zusätzlich wickele ich noch eine Decke um die Füße, fläze mich in den Sessel, ziehe mir den Hocker heran und lege die Beine hoch.
Zum Lesen habe ich keine Muse und der Fernseher soll für Ablenkung sorgen.
Naja, wirklich toll ist das Nachtprogramm nicht. Es kommt die Wiederholung der Wiederholung und Sendungen, die bei mir eher Brechreiz verursachen. Nach einigem Suchen lande ich bei einer Doku, die mir wenigstens Wissenswertes vermittelt.
Gegen 04:00 Uhr am Morgen, als der zweite Teil der Dokureihe endet, hat auch Spitting Devil Schichtende und ich wechsele wieder ins Schlafgemach.
Die Füße sind jetzt warm, aber das Gedankenkarussell läuft dafür auf Hochtouren.
So geht das nicht weiter! Nächte mit höchstens drei Stunden unruhigen Schlaf machen mich fertig und es ist ja beileibe nicht das erste Mal, dass ich dann mehrere Stunden auf bin. Es bleibt ja auch nicht bei der Unfallnacht. Ich weiß schon jetzt, dass ich die nächsten zwei oder drei Nächte genauso schlecht schlafe, weil ich einen weiteren Zwischenfall dieser Art befürchte.
Ständig ist mir mein Kopf im Weg, der nur vom Schlimmsten ausgeht.
Depressiv bin ich deshalb nicht mehr, aber abstellen kann ich diese Sorgen auch nicht.
Wie machen das andere nur? Betroffene, die den Rest ihres Lebens damit klarkommen müssen? Sogar freiwillig, wie ich erfahren habe. Die treiben Sport damit, gehen schwimmen, in die Sauna, arbeiten und fahren in Urlaub, ohne Probleme mit ihrem Stoma zu haben. Was mache ich falsch?
Der Zwischenfall in dieser Nacht könnte vielleicht daran gelegen haben, dass ich dem frischen Brot nicht widerstehen konnte. In den Ratschlägen zur Ernährung wird davon abgeraten, weil es zu Blähungen führen könnte. Aber die Nachtschichten legt mein Verdauungsapparat ja trotzdem ein und sie sorgen dafür, dass ich bis zu drei Mal aufstehe, um den Beutel zu entleeren. Auch dieser unruhige Schlaf ist deshalb da, selbst wenn nichts passiert.
Das liegt auch daran, weil ich nicht mehr auf dem Bauch oder der Seite liegen kann oder will.
Rückenschläfer war für mich immer undenkbar. Ich schnarche oft, wenn ich auf dem Rücken liege und ich hasse es zu schnarchen. Nicht nur, weil ich damit meine Frau im Schlaf stören könnte, nein, weil ich oft selbst davon aufwache. Dann ist mein Mund trocken. Oft herrscht im Rachenraum Hustenreiz und all das bringt mein Gedankenkarussell in Schwung, was mir wiederum die Nachtruhe verwehrt.
Ein Kreislauf ohne Ende!
Wie durchbreche ich ihn?
Auf der Seite liegen, da schlafe ich ruhiger. Hmm, aber die paar Mal die ich es versucht habe, hat sich der Beutel auch gelöst, weil ich mich dann zusammenrolle wie ein Baby und der Bauch Falten bildet. Und in diesem Fall ist die Gefahr noch viel größer, dass ich auch die Bettwäsche besudele.
Also keine Option!
Leider kann ich Spitting Devil nicht steuern. Den Spuckteufel zusammenkneifen wie die Pobacken und sagen: »Jetzt nicht!«
Aber, aber ich kann es durch die Hintertür erreichen!
Der Gedanke setzt sich fest. Er ist verwirklichbar und gleich am nächsten Tag werde ich damit beginnen.
Ich werde Magen und Darm das Arbeitsmaterial für die Nachtschicht verwehren!
Diese Idee bringt Ruhe in meinen überdrehten Kopf und ich finde noch für eine knappe Stunde Schlaf.

Nach dem Aufstehen gibt es Frühstück. Später ein kleines zweites Frühstück und ein ordentliches Mittagessen.
Um 15:00 Uhr, spätestens 15:30 Uhr ein Kaffee und ein oder zwei Stückchen Kuchen, manchmal auch nur Kekse. Danach nur noch Flüssiges.
Bis ich ins Bett gehe, hat mein Verdauungstrakt das verarbeitet und die Nachtschicht geht leer aus.
So der Plan und so funktioniert es auch. Die nächsten Nächte schlafe ich fest und fühle mich am Morgen erholt.
Auch wenn ich vielleicht einmal aus Gewohnheit munter werde, finde ich schnell in den Schlummer zurück, denn Mount Peak und Spitting Devil haben nichts zu tun.
Der Beutel klebt problemlos zwei Tage. Vielleicht auch drei, doch das probiere ich nicht aus.
Es hat noch weitere Vorteile. Mein Verdauungsapparat passt sich schnell an und verwertet die zugeführte Nahrung besser.
Das konnte ich schon oft beobachten, wenn ich meine Essgewohnheiten durchbrochen habe.
Zum Beispiel beim Pilgern. Wenn ich meist nur am Morgen und Abend etwas gegessen habe. Der Körper wurde trotzdem gefordert und gab Leistung. Magen und Darm haben aber den Inhalt länger einbehalten, um auch das letzte Verwertbare herauszuziehen und ich produziere weniger Abfall.
Der menschliche Körper ist schon ein kleines Wunderwerk, was wir viel zu wenig würdigen!
Bei einigen Abläufen kann man fast die Uhr danach stellen, wenn man bewusst darauf achtet.
Die Nachtschicht des Verdauungstraktes. Seine Ruhephase, die er auch einlegt und die nutze ich bewusst, seit ich sie erkannt habe.
Nehme ich mein Frühstück zwischen 06:00 Uhr und 07:00 Uhr ein, kann ich zwischen 09:00 Uhr und 10:00 Uhr in Ruhe den Beutel wechseln. Spitting Devil ruht da, was mir sehr entgegen kommt.
Ohne Hast entferne ich den alten Stomabeutel und reinige Stoma und Randbereich. Ich finde sogar die Zeit, dem Teil einen Beruhigungstee zu verabreichen.
Klingt komisch, ist aber so. Die mich betreuende Stomaschwester riet mir, entzündete Hautpartien mit Schwarztee zu behandeln. Das mache ich jetzt regelmäßig mit dem Bereich um das Stoma.
Dieser schmale Bereich kommt immer mit etwas Beutelinhalt in Berührung und ist regelmäßig leicht gerötet. Seit ich eine in Schwarztee getränkte Kompresse für etwa fünf Minuten auflege, sehr viel weniger. Mount Peak und Spitting Devil beruhigt es auch. Die sind hinterher immer ganz in sich gekehrt.
Sorgfältig reibe ich dann den Klebebereich trocken und positioniere den neuen Beutel. Jetzt nur noch schön aufmassieren. Vor allem in die kleine Hautfalte, die zu der Delle führt, die einmal meinen Bauchnabel beherbergte.
Geschafft, ohne das Spitting Devil in Aktion getreten ist. Er hält jetzt am Vormittag sogar eine halbe bis eine Stunde länger Ruhe. Bekommt wohl nicht so schnell Nachschub, von Magen und Darm.

Das und anderes geht mir durch den Kopf, während ich Spitting Devil’s vergebliche Mühe beobachte. Das kleine Spuckmonster möchte gerne in seine früheren Verhaltensmuster zurückfallen und Platz schaffen, weil ich gerade gefrühstückt habe. Fünfzehn Stunden vor diesem Frühstück hat er das letzte zum Verarbeiten bekommen und das ist längst durch. Also muss er warten, bis wieder etwas ankommt, und kann nicht wie vor den Änderungen meiner Essgewohnheiten, gleich etwas rausschmeißen, wenn ich Neues zuführe.

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