Als erstes möchte ich gleich mal was zu den Kosten loswerden, weil Sabine über WhatsApp Fragen dazu hatte, wir das aber nicht mehrfach schreiben wollen.
Es ist grundsätzlich so, dass es natürlich die Möglichkeit gibt, auch mit geringen Kosten zu Pilgern. Für jüngere Menschen mit viel Energie, die auch Tagesetappen mit 30 km und mehr meistern, gut zu managen. Für uns, mit der Vorgeschichte der letzten Jahre, sind solche Etappen aber sehr anstrengend. Nicht ausgeschlossen, wenn’s mal sein muss, die Regel darf es aber nicht sein.
Vor Nürnberg hatten wir auch bei unseren Lieblings-Etappen von 20-25 km immer wieder die Möglichkeit, auch über die Pfarrämter billige Pilgerunterkünfte zu bekommen. Nach Schwabach wurde es schwierig. Da waren dann Privatquartiere die günstigste Variante. Von denen gibt es aber auch nicht Unmengen und gerade am Pfingstwochende wurden die meisten für die eigene Familie gebraucht oder die Anbieter waren selbst unterwegs.
Jetzt zur Schweiz: Es gibt auf der ganzen Strecke, die wir bei der Durchquerung der Schweiz bewältigen müssen, nur 4, vielleicht seit diesem Jahr auch 5 Pilgerherbergen. Die erste für uns auch in einer ungünstigen Etappenlänge, weswegen wir sie ausgelassenen haben. Privatquartiere sind sehr selten. Die günstigsten Angebote sind B&B, die sich in unterschiedlichen Preiskategorien staffeln. Kategorie 2: 30-60SFr Kategorie 3: 60-90 SFr. Meist + das Frühstück ca. 14 SFr.
Je mehr Übernachtungen man also hat, um so teurer wird es. Man kann aber auch Glück haben, so wie heute. Ein wirklich tolles Quartier zum moderaten Preis. Das Angebot, die dreckige Wäsche gleich noch kostenlos mit zu waschen und wir saßen noch bis 21:00 Uhr mit ihnen bei einer Flasche Rotwein zusammen und haben geschwatzt.
Das versöhnt wieder mit vielem.
So, jetzt zur Etappe: Die war heute 22,9 km lang und hatte noch keine größeren Steigungen. Wir haben beim Frühstück mit einem jüngeren schweizer Pilger zusammen gesessen und sind später auch noch ein ganzes Stück mit ihm zusammen gelaufen. Er war sehr interessiert und angetan, wie weit wir schon gelaufen sind.
Die Landschaft ist sehr schön und es gab auch schöne Wege. Nur die Weitsicht war sehr begrenzt. Der junge Mann meinte, es wäre Saharastaub…
Später haben wir noch zwei schweizer Pilgerinnen getroffen, die aber nur für einige Tage auf dem Weg sind. Von den Temperaturen her haben wir schon mal einen Vorgeschmack auf den Sommer bekommen. Das, was wir getrunken haben, haben wir zum großen Teil wieder heraus geschwitzt.
Jetzt noch ein paar Eindrücke vom Weg. Im nächsten Bild sind leider durch die begrenzte Sicht nur die nächsten kleinen Berge zu sehen.

Hier noch ein Bild von der Murg, die zur Zeit wenig Wasser führt.
