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Tag 11: Gräfenberg – Kalchreuth

So werden aus 18,5 km, oder einem geplanten Weg bis zum nächsten Ort, 22,5 km mit Frust zwischendurch.

Am Morgen sind wir frohgemut in Gräfenberg gestartet. Der erste kleine Ditscher kam gleich beim Verlassen des Ortes, weil der Waldweg auch für Fußgänger  wegen Forstarbeiten gesperrt war. Wir sind trotzdem weiter gegangen, zumal auch nichts von den Arbeiten zu hören war. Dann begann der Tag zu kippen. Bei einer Spitzkehre des Weges haben wir den Wegweiser übersehen und sind hin und zurück ca 1 km fehlgelaufen. Doch die Odyssee der Wegsuche ging weiter. Wir haben Wegweiser nicht gesehen oder gefunden und ich habe mich auf die GPS Tracks der Strecke verlassen. Wir sind mehrfach im Kreis und Zickzack gelaufen, später auch durch dichtes Unterholz. Dann haben wir den Weg wiedergefunden und unterhalb vom Teufelstisch Rast gemacht. Ich war geladen wie eine Haubitze. Wir haben dann festgestellt, dass die GPS Tracks veraltet sind und über eingezäunte Obstplantagen und landwirtschaftliche Flächen führten, die heute als Weg  nicht mehr nutzbar sind. Dann kam zur Krönung noch eine Radioreporterin mit 2 Wanderwegbetreuern. Sie machte einen Bericht zum Teufelstisch und weiter, zu dem wir ja keinen Bezug hatten. Dennoch wollte die Reporterin ein Interview von uns. Die Bine hat geblockt, aber ich hab mich breitschlagen lassen. Der eine Wanderwegbetreuer meinte dann, er gibt es auf, die Beschilderung zu erneuern, weil sie immer wieder verschwindet. Wir kamen dann nicht umhin, den Sagenweg zu einem Teil weiter zu gehen und danach wäre das Interview besser ausgefallen, denn es waren wirklich tolle Eindrücke, die wir mitnehmen konnten. Beim Verlassen von Igensdorf haben wir wieder einen Wegweiser übersehen und sind einen kleinen Umweg gelaufen. Das war der Kipppunkt für Sabine. Wir waren dann so sensibilisiert, den Weg wieder zu verlieren, dass wir lieber den ausgeschilderten schmalen Weg  durchs Gestrüpp genommen haben, anstatt eines schönen breiten Waldweges 3 m daneben. Das hat Sabine noch den Rest gegeben. Vielleicht war das ihr neunter Tag… Schließlich kurz vor Kalchreuth ging es bei ihr wieder besser mit dem Laufen. Wir hatten ja auch einen Lichtblick, denn wir können bei Anna und Jakob übernachten und einen Tag Pause machen. Unsere liebe Schwiegertochter hat uns in Kalchreuth abgeholt und Bine geht es jetzt wieder besser.

Im Anschluss noch ein paar Bilder mit kurzer Erklärung…

Das Beitragsbild zeigt den Blick zurück nach Gräfenberg.

Unsere Wegsuche, obwohl man es mit diesem Bild nicht 100% nachvollziehen kann.

Die Suche nach dem Weg durchs Gestrüpp. Der kaum sichtbare blaue Punkt ist mein Rucksack.

Der weite Blick in Richtung Nürnberg, beim Abstieg von der Fränkischen Schweiz.

Die Landschaften, die wir bis Kalchreuth durchquert haben sind wunderschön. Schöne Buchenwälder und Höhenrücken mit einer Wahnsinns- Aussicht… und Sabine hatte dann kaum noch einen Blick dafür… 😞

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Sabine

    Guten Morgen, ihr Lieben.
    euer Mitgefühl hat uns gut getan. Ja und bestimmt hast du recht, dass man sich später gerade an diese Tage erinnert.
    Heute laufen wir bis Schwabach.
    Liebe Grüße an euch! 🤗

  2. Friedhold Steudel

    Mit viel Mitgefühl haben wir Euren heutigen Blog gelesen! Erinnerungen an ahnliche Erlebnisse sind hochgekommen.
    So einen Tag zu uberstehen ist ein bisschen Heldentum
    Im Rückblick sind es aber oft diese Tage an die man sich erinnert.
    Alles Liebe

  3. Sabine

    Liebe Heike, danke für deine Zeilen. Eigentlich war die Strecke nicht länger, als vorangegangene, aber der Frust hat sich sehr ausgebreitet und die Freude verdrängt. Das ist so schade! Der heutige Pausentag hat mir sehr gut getan und ich hoffe, die nächsten Tage wieder mit Freude in Angriff nehmen zu können. Liebe Grüße!

  4. Heike

    Hallo liebe Biene, wie oft bin ich vom Weg abgekommen 🫣und es war immer sehr anstrengend weiter zu gehen. Gemeinsam schafft ihr das aber.🥰jetzt genießt erst einmal die Zeit bei euren Kindern.
    Grüße von Heike und Klaus

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